Ich verließ mein Hotel gleich nach dem Frühstück und nahm die kleine Küstenstraße in Richtung Osten. Die Luft war bereits warm und das Meer glitzerte im Morgenlicht. Mein Ziel war der Strand von Tsambika, einer der bekanntesten Sandabschnitte von Rhodos, aber ich wollte mehr als nur schwimmen. Ich wollte diese ruhigen Ecken und lokalen Tipps finden, die einen beliebten Ort zu etwas Persönlichem machen.
Die Fahrt war kurz, aber wunderschön. Sanfte Hügel erhoben sich am Straßenrand und immer wieder blitzte das blaue Meer durch. Als ich ankam, sah ich als Erstes den goldenen Sand, der sich weit ausdehnte. Der Strand ist lang genug, dass man selbst an belebten Tagen Platz findet, wenn man nur ein Stück weitergeht. Die meisten Menschen bleiben in der Nähe des Haupteingangs, wo ordentliche Reihen von Sonnenliegen und Sonnenschirmen stehen. Ich entschied mich, weiterzugehen, bis zum Ende, wo es ruhiger war.
Unterwegs bemerkte ich einen kleinen Kiosk, der Wasser und Snacks deutlich günstiger verkaufte als die Hauptbars. Der Besitzer, ein älterer Mann mit freundlichem Lächeln, sagte mir in einfachem Englisch, dass er schon seit Jahrzehnten hier sei. Er zeigte auf eine Gruppe von Felsen am äußersten Ende des Strandes und empfahl mir, dorthin zu gehen, um Ruhe zu finden und gut schwimmen zu können. Ich folgte seinem Rat und legte mein Handtuch auf den Sand kurz vor den Felsen.
Das Wasser in Tsambika ist flach und warm, ideal für lange Schwimmeinheiten ohne Wellengang. Ich ließ mich auf dem Rücken treiben und sah den weißen Wolken zu, die langsam über mich hinwegzogen. Einige kleine Fische schwammen um meine Füße, neugierig, aber vorsichtig. Das Geräusch spielender Kinder war zu hören, aber von diesem Ende des Strandes aus war es leise und nicht störend.
Gegen Mittag beschloss ich, ein wenig mehr zu erkunden. Hinter dem Strand gibt es einen staubigen Pfad, der den Hügel hinaufführt. Ich ging nicht weit, da der Aufstieg lang wirkte und die Sonne schon stark war, aber selbst ein kurzer Spaziergang verschaffte mir einen besseren Blick auf die Bucht. Von oben sah der Sand aus wie Gold neben dem türkisfarbenen Wasser, und die Sonnenschirme wirkten wie winzige Punkte.
Zum Mittagessen folgte ich einem weiteren Tipp des Kioskbesitzers. Anstatt in den Strandbars zu essen, überquerte ich die Straße zu einer kleinen Taverne im Schatten von Olivenbäumen. Die Speisekarte war einfach und die Preise deutlich besser, als ich in einer touristischen Gegend erwartet hätte. Ich bestellte einen griechischen Salat und einen Teller gegrillte Sardinen. Der Besitzer brachte mir frisches Brot und ein kleines Glas lokalen Weins, als Einladung des Hauses. Fast eine Stunde lang saß ich dort, genoss die Brise und das Zirpen der Zikaden.
Am Nachmittag kehrte ich zum Strand zurück, mietete diesmal jedoch ein Paddleboard an einem kleinen Stand in der Mitte des Strandes. Es war nicht teuer, und der Mann, der sie vermietete, gab mir eine kurze Einführung. Auf dem Wasser wirkte Tsambika noch schöner. Ich konnte die Kapelle hoch auf dem Hügel sehen, das berühmte Kloster Tsambika, und die sanfte Krümmung des Strandes, der sich in der Ferne erstreckte.
Als der Tag sich dem Ende neigte, packten viele Familien ihre Sonnenschirme zusammen und machten sich auf den Weg zum Parkplatz. Ich blieb, bis der Sand im Abendlicht eine dunklere Goldfarbe annahm. Der Kioskbesitzer winkte mir zu, als ich vorbeiging, und ich versprach, wiederzukommen.
Auf der Rückfahrt dachte ich darüber nach, wie einfach es ist, einen beliebten Strand zu genießen, ohne viel auszugeben, wenn man sich nur ein Stück von der Menge entfernt. Tsambika gab mir genau das, was ich gesucht hatte: weichen Sand, klares Wasser und ein paar einfache Geheimnisse, die mir das Gefühl gaben, etwas ganz Eigenes entdeckt zu haben.